Einführung
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Strategic-Finance unterstützt Unternehmen bei der realitätstreuen finanziellen Bewertung ihrer Investitionsvorhaben, insbesondere zu innovativen Produkten oder Serviceleistungen, neuen Technologien (z.B. KI), neuen Märkten, neuen Geschäftsmodellen, M&A, interner Transformation und operativer Resilienz.
All diese neuen Geschäftsgelegenheiten sind zwar attraktiv, aber auch unsicher. Daher werden sie zur Minderung der Risiken gerne mit Adaptivität (Agilität) angegangen. Wir bieten die dazu passende finanzielle Bewertungsmethode an: moderne Realoptionen.
Realoptionen sind wichtig, denn sie bilden Business Cases realitätstreu ab und liefern so die Basis für fundierte Investitions-Entscheidungen. Der NPV hingegen wäre eine unrealistische Abbildung, was leicht zu unnötig verpassten Gelegenheiten führt. Wer dem NPV zusätzlich Sicherheitsmargen aufbürdet, verschärft die Situation sogar noch weiter.
Um moderne Real Optionen einfach und zuverlässig in bestehende Prozesse wie Business Casing und Portfolio-Priorisierung einzufügen, bietet Strategic-Finance Training und Coaching an, sowie insbesondere die passende Software: den Real Options Calculator (ROC).
Wann Adaptivität nutzen?
Wenn signifikante Unsicherheit besteht, empfiehlt es sich, Projekte adaptiv zu gestalten. Anzeichen für „signifikante“ Unsicherheit sind:
- Der NPV kann bei realistisch pessimistischen Szenarien negativ werden.
- Zweifel führen dazu, dass Entscheider Sicherheitsaufschläge in die NPV-Berechnung einbauen: höherer WACC („Hurdle Rate“), höhere Kosten, längere Laufzeiten, geringere Erlöse.
- Die Klärung von Unsicherheiten erfordert eine nicht unerhebliche Investition von Zeit und/oder Geld. Deshalb müssen diese Aktivitäten integraler Bestandteil des Business Case und der Investitionsentscheidung sein.
- Business Case Owner erkennen Chancen (Optionen), die sie im NPV-Rahmen aber leider nicht ausdrücken können.
Bei signifikanter Unsicherheit empfiehlt es sich, keine Alles-oder-nichts-Entscheidungen zu treffen, sondern schrittweise zu investieren. Jeder Schritt bedeutet Fortschritt und neues Lernen. Dieses Lernen ermöglicht die Wahl des optimalen nächsten Schritts. Das Projekt wird adaptiv und damit risikominimierend umgesetzt.
Dementsprechend hat Adaptivität (Agilität) einen Wert. Und dieser Wert steigt mit zunehmender Unsicherheit.
Warum Realoptionen?
Jeder Schritt in einem adaptiven (agilen) Projekt kann als Option auf den nächsten Schritt aufgefasst werden, bzw. als Option auf einen finanziellen ROI. Entsprechend heißt die passende finanzielle Bewertungsmethode „Realoptionen“.
Adaptabilität resultiert in einer Vielzahl von möglichen Projektverläufen und ROI-Szenarien. Diese Verläufe lassen sich durch eine Baumstruktur illustrieren veranschaulichen (siehe Anwendungsfälle). Solche Baumstrukturen sind eine explizite Darstellungen von „Unsicherheit“.
Unsicherheit hat einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung: Risikoarme Geschäfte haben einen höheren Wert als risikoreiche. Realoptionen erfassen die explizite Darstellung von Unsicherheit und ermöglichen so eine faire, risikoadjustierte Bewertung, siehe folgendes Beispiel.
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Realoptions-Bewertung für Fall mit geringem Risiko | Realoptions-Bewertung für Fall mit hohem Risiko |
Im Gegensatz dazu kann der NPV die explizite Unsicherheit nicht erfassen, da der NPV mit einer impliziten Darstellung von Unsicherheit arbeitet, nämlich der konstanten Risikoprämie im WACC. Daher würde der NPV für beide oben gezeigten Situationen zur gleichen Bewertung gelangen, ungeachtet des stark unterschiedlichen Risikos. Dies ist nicht akzeptabel, da die wahren Werte sehr unterschiedlich sein können.
Die Anwendung des NPV kann also zu falschen Entscheidungen führen. Auch der Einsatz von Sicherheitsmargen (höherer WACC, größere Kosten, geringerer ROI) sind hier kein Ausweg, denn diese wären bestenfalls approximativ.
Welche Geschäftsprozesse profitieren?
- Business Case: Adaptive Projekte für optimale Wertschöpfung gestalten. Typische Strategien: fail-fast, fail-cheap, große Investitionen aufschieben bis zur Klärung von Unsicherheiten, Parallelisierung.
- Portfoliopriorisierung: Häufige Optimierung der Ressourcenzuteilung für maximale Wertschöpfung.
- Jährliche Projektbudgetierung: Passgenaue Dimensionierung nach finanziellen Zielsetzungen.
Einfache Umsetzung
Realoptionen sind kompatibel mit bestehenden Unternehmensprozessen. Sie können parallel oder kombiniert (hybrid) eingesetzt werden, sowohl für Business Case als auch Portfoliopriorisierung. Keine organisatorischen Änderungen sind erforderlich; die Einführung ist unkompliziert.
Die Erstellung adaptiver Business Cases ist eine Weiterentwicklung des bekannten Business Case-Prozesses: Geschäftsannahmen werden wie gewohnt formuliert, aber um die Beschreibung möglicher Ergebnisse nach jedem Schritt und deren Wahrscheinlichkeiten ergänzt. Das erleichtert den Konsens aller Beteiligten über die Geschäftsannahmen.
Bei der Portfoliopriorisierung integriert die ROC-Software finanzielle, operative und strategische Beschreibungen. So wird die Ausrichtung von finanziellen, operativen und strategischen Prioritäten sichergestellt.
Wer sind typische Nutzer?
Typische Nutzer sind:
- Entscheider, Strategie, Finanzen
- Portfolio Management (PMO) / Value Management (VMO)
- Innovationsmanagement
- Operatives Management / Supply Chain Management
- LACE (SAFe®)